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Eine neue Kupplung ist wie ein neues Leben

Nach Rupie in Bulgarien, war es Zeit „Auf Wiedersehen“ zu sagen unsere Vignette lief ab und das Wetter versprach auch nichts wirklich gutes. Also entschlossen wir uns nach Griechenland zu fahren, auf uns wartete Sonnenschein und warme Temparturen und natürlich das Meer. Nach dem wir in Seres ein SIM-Karte besorgt hatten, fuhren wir Richtung Küste. In Amphipolis wurden wir fündig, ein Platz direkt am Strand, da machte sich die Jahreszeit bemerkbar, weit und breit war kein Mensch zu sehen. Wir genossen drei wunderbare Sonnentage und feierten mit den Griechen noch einmal Weihnachten. Als uns dann nach mehr als drei Monaten das Gas ausging, verließen wir Amphipolis und machten uns auf die Suche nach einer Gasbefüllstation. Park4Night und iOverlander hatten nicht wirklich was zu bieten und so fragten wir uns durch und fuhren von Tankstelle zu Tankstelle ohne Ergebnis. An einem Supermarkt schließlich hatten wir Glück, ich fragte eine Mitarbeiterin und diese sagte, Ja klar hier kannst du deine Flaschen füllen. Mit breitem Grinsen erledigten wir unseren Einkauf und wollten anschließend die Flaschen füllen lassen. Zurück im Supermarkt sagte dann ein anderer Mitarbeiter:“ Äh Gas? Nein, Bier könnt ihr hier abfüllen lassen!“ - Shit! Aber man verwies uns auf eine Tankstelle ganz in der Nähe und dort wurde uns geholfen, leider anders als gedacht (Wir mussten eine griechische Gasflasche mit Anschlußzubehör kaufen) aber schlussendlich hatten wir wieder Gas.

Zufrieden steuerten wir eine Thermalquelle an, die wir später noch einmal besuchen sollten und fanden nicht weit davon entfernt einen schönen menschenleeren Stellplatz am Meer. Eike sagte, dass man endlich einen Spatengang machen kann, ohne sich Gedanken machen zu müssen das man gesehen wird, und ich sagte, sei lieber still sonst…und da war es auch schon soweit. Ein grüner VW T4 mit Berliner Kennzeichen kam um, die Ecke - habe ich doch gesagt - sei still!

 

Eine kurze Begrüßung und ein wenig Smalltalk und schon hatten wir Carsten kennengelernt und was soll ich sagen, das war mit das Beste was uns passieren konnte. Karsten ist eher ein stiller Vertreter, aber er hatte eine wahnsinnig spannende Geschichte zu erzählen, seine Reise durch Russland. Am Abend saßen Eike und Ich zusammen und plauderten über das gehörte und beschlossen ebenfalls durch Russland fahren zu wollen. Was eigentlich als Transit nach Kasachstan geplant war rückte plötzlich in ein anderes Licht. Warum nicht durch Russland fahren und dann über die Mongolei nach Kasachstan…mal schauen wie es wirklich wird. Inspiriert und neugierig verbrachten wir drei tolle Tage zusammen mit Karsten, das Wetter stimmte und zu erzählen hatte wir ja auch genug.

 

Danke Carsten und hoffentlich auf ein Wiedersehen im irgendwo!

Karsten verließ uns und fuhr weiter Richtung Pelepones und wir planten auch unsere Weiterreise Richtung Türkei. Als das Wetter umschlug und es windig und regnerisch wurde zogen wir auch los. Wir besuchten die besagte Thermalquelle und nahmen erst mal ein wärmendes Bad und zogen anschließend weiter Richtung Kavala, denn dort wollten wir unsere deutschen Gasflaschen füllen lassen und Wäsche waschen, aber zwischen wollen und können liegen nun mal 6,5 m x 2,2 m. Nach vergeblicher Parkplatz suche entschlossen wir weiter nach Alexandropoli zu fahren, wo wir von einer Werkstatt erfahren haben, die endlich unser Kupplungsproblem lösen sollte. Also nisteten wir uns in einem kleinen Hotel ein, das wir von der letzten Reise noch kannten und erledigten alles um in der Türkei einfach Reisen zu können.

Aber was wäre das alles wenn alles glatt liefe. Ich mache es kurz, die alte Kupplung wurde ausgebaut und dann fingen die Probleme an. Die von uns gekaufte Kupplung aus Rumänien passte nicht. Zu klein im Durchmesser und zu niedrig für den Einbau. Was ein Scheiß! Aber wenn man denkt es geht nicht weiter, kommt ein alter erfahrener Mann an die Werkbank (der Vater des Besitzers der Werkstatt) und nach ein paar kurzen Worten, wurde eine andere passende Kupplungsscheibe gefunden und die alten Teile die noch in Ordnung waren überholt und wieder zusammen gesetzt. Da zahlen sich Jahrzehnte an Erfahrung aus, und ich hatte wieder Hoffnung noch heute aus der Werkstatt zu fahren. Nach einem griechischen Frühstück (Raki, Oliven, Zwiebeln und Feta) und der Geschichte des alten Mannes und seinem besten Freund (als KFZ-Mechaniker im Irak und Lybien) ging es auf die Zielgerade und nach fünfeinhalb Stunden fuhr ich aus der Werkstatt. Wir holten dann noch unsere Wäsche ab und machten uns auf Richtung türkische Grenze.