
O Georgien, Mutter des Weines und Land der Vielfalt. Land der Moderne und des Alten.

Georgien bietet ziemlich viel von allem. Auf unserer Warteschleife ( definitiv nicht so nervig, wie die am Telefon) besuchten wir eine Schwefelquelle, die sich für uns ein wenig als Treffpunkt der Welt entpuppte. Wir trafen hier einen Kanadier, einen Koreaner, Kasachen, Ukrainer, Russen, Deutsche, Franzosen und natürlich Georgier. Ein faszinierendes und friedliches Erlebnis.
Der Weg zu dieser Stelle war allerdings abenteuerlich, mit Schlaglöchern, in denen man einen Ferrari versenken könnte. Hmmm, hat ja was gleichnisartiges:
“Der Weg zu Frieden und Einigkeit ist holprig. Erreichen kann ihn nur, wer den Mut dazu hat und sich besinnt. Doch der Lohn dafür ist himmlisch.”
Könnte glatt vom Dalai Lama, Jesus oder Yoda sein.




Nachdem wir unsere Bremsen (also die Ersatzteilen dafür)hatten, ging es nun nach Tibet…..Tiblisi (Tiflis) um dort unsere Miss Sophie nun endlich auf Vordermann zu bringen. Das Wetter meinte es leider nicht sehr gut mit uns. Regen, Regen, Wind und Kälte. So blieben uns einige Wege leider versperrt (Schlamm).Zeit wurde es dadurch auch unsere Gasflaschen zu füllen.
In Griechenland konnten wir unsere deutschen Flaschen nicht füllen lassen ("Wir dürfen das nicht mehr machen! Wir dürfen nur noch neue verkaufen!") Also blieb uns schon nichts anderes übrig als eine griechische Flasche in unser System einzubauen.
In der Türkei ging es ebenfalls nicht ("Wir machen das nicht mehr! Wir tauschen nur aus oder verkaufen neue!") Die deutschen Flaschen wollte hier auch niemand zurücknehmen. Also hoffen auf Georgien…das kommt mir irgendwie bekannt vor.
Mal ehrlich, was soll das? Es gibt weltweit 300 verschiedene Aufsätze für Gas! Man stelle sich vor, in jedem Land müsste man ein neues Auto kaufen sobald der Tank leer ist! Denn tanken tut keiner mehr!





Und wie ist es in Georgien?
Da steht ein Gastank am Strassenrand und davor ein etwas älterer Herr.
“Können wir unsere Gasflaschen füllen lassen? (Bitte sag ja. Bitte sag JA)”
“Klar, deutsche Flaschen? Voll? Geht klar.”
Flasche auf Waage, Adapter an Schlauch, Gas in Flasche, fertig. Auch ein Mann der sich eine Zigarette anzünden wollte, störte nicht weiter. “Geh mal ein paar Schritte zurück!”
Faszinierend. Geht also. Anschliessende Recherchen von uns ergaben keine signifikante Anzahl an toten oder verletzten durch Explosionen die an solch einer Gasfüllstation entstehen. Also, es gibt keine Berichte darüber.
Lässt einen ein wenig ins Grübeln kommen.



Dann endlich die georgische Werkstatt.
Mit deutsch und englisch konnte man sich verständigen. “Was wollt ihr gemacht haben? Habt ihr Ersatzteile? Ja? Ok, wird erledigt!" Zack, ein paar Stunden später war alles was möglich war gemacht! Bei den Bremsbelägen hatte sich herausgestellt, dass sie noch Tip-Top waren, lediglich vershmutzt.
Ein Lob an die Werkstatt: Kompetent und ehrlich! Danke!
Wir werden wiederkommen! Haben ja noch ein paar Sachen die gemacht werden müssten.



Nun ging es also entspannter zu einem aufgegebenen Militärflughafen aus der Zeit des klaten Krieges. Wo früher eine Todesmaschinerie darauf wartete Zerstörung und Leid über die Welt zu bringen, stehen heute Traktoren in den Hangars und laufen Kühe über das Gelände. Ein für alle friedliebenden Menschen ein wohl besserer Zweck.
So wie die Winde der Zeit den Flughafen verändert haben, so wurde auch bei uns etwas geändert. Eine Entscheidung sollte hier reifen. Doch das ist eine andere Geschichte.















Zusammenfassung Georgien
Dieses Land hat es größtenteils geschafft ein harmonisches miteinander zwischen Moderne und Natur und Gemeinschaft zu behalten oder zu erschaffen. Einiges erinnert an die Kindheit: Dorfgemeinschaften, klein Bauern und überschaubare Regeln. Kommerz und hochgelobte Liberale Kapitalismus mit seinen Folgen, haben hier zum Glück noch nicht stark Fuß gefasst.
Deshalb: Bitte, Georgien, bleib so wie du bist. Verkauf dich nicht!