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Schnorragalutschum (Handcrem geht auch…) und Genaz.

Witzigerweise sind das die beiden häufigst verwendeten Worte von uns, denn ständig werden wir von Armenier angesprochen und eingeladen, was meist mit einem ziemlichen Gelage endet, und hier kommen dann die beiden besagten Worte zum Einsatz. Danke und Prost!
Auf all den Reisen gen Süden über den „Freundlichkeitsäquator“ haben wir wirklich schon viele nette, hilfsbereite und  neugierige Menschen kennengelernt und deren Gastfreundschaft. Armenien toppt das tatsächlich komplett.

Wie sagte ein armenischer Deutschlehrer (im Supermarkt): „Einfach zulassen und genießen…“

Nachdem wir Peter verabschiedet haben machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Vedi und dem Angle Canyon. Die Ebene (ca. 960m hoch) versprach für die kommenden Tage trockenes und warmes Wetter. Alles andere ist aufgrund der Höhe (1600-2000 m) einfach noch zu kalt, schließlich haben wir unser Ofenrohr schon in den „Sommerschlaf“ geschickt und Holz haben wir auch kaum noch. Langweilig sollte es uns aber auch nicht werden, schließlich waren wir noch in Jerewan zu „Armenien sucht den Superstar“ eingeladen und hatten eine Einladung zu Mher (Ihn hatten wir mit Peter am Azat Stausee kennengelernt) und seiner Familie zum grillen.

Wie Ihr seht haben wir volles Programm.

 

Nach einer erholsamen Zeit fuhren wir ausgeruht nach Jerewan, wo uns Anna von ShantiTV schon erwartete. Wie sich heraus stellte, war sie die Produktionsleiterin. Vor einer doch für uns gefühlt kleinen Halle versammelten sich immer mehr Menschen und aus dem Getümmel kam Vardan auf uns zu und begrüßte uns und wünschte uns einen schöne Show. Was wir nicht wußten, dies sollten die anstrengendsten 4,5 Stunden unseres Lebens werden….Warum? Kein Wort verstehend (außer das permanente Schnorragalutschum) und immer mitklatschend obwohl wir keine Ahnung hatten warum. All das ohne Pause, auf Stühlen die diese Bezeichnung eigentlich nicht verdienten, eigentlich waren es Foltervierbeiner ohne Polster. Was uns wirklich gerettet hat, war, das wir vor beginn der Show, Menschen mit Getränkeflaschen und Essen gesehen haben, aber zu mehr Schlüssen hat es wohl nicht gereicht, aber wir hatten zumindest Wasser für die Show. Ziemlich erschöpft mussten wir zum Schluß auch noch komplett durch Jerewan zu unserem Schlafplatz fahren, sichtlich erschöpft sagten wir Genaz, tranken einen Schluck Bier und fielen in unsere Betten.

Mher und Familie

Um Euch einen kleinen Einblick in die Gastfreundschaft von Armeniern zu geben, hier ein kleiner Abriss des Abends. Alles fing damit an, das wir Mher bei seiner Arbeit abgeholt haben und anschließend mit Ihm nachhause fuhren. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem kleinen Supermarkt und da geht es schon los: „Was wollt Ihr? Was braucht Ihr? Aber ich bezahle!“ Jeder Versuch sich dagegen zu wehren ist zwecklos, die Kassiererin würde unser Geld nicht annehmen.
 

Zuhause angekommen, lernen wir seine Mutter kennen, eine pensionierte Deutschlehrerin und Ihren Mann. Nach einer herzlich Begrüßung mit Rundgang durch Haus und Garten setzten wir uns draußen hin und bekamen die ersten Snacks mit Kaffee und Wasser. Bis hier alles noch harmlos. Doch nachdem der Grill angeschmissen war, hieß es im Minuten Takt „Genaz“ (Prost). Dazwischen wurde gegessen - Genaz - geredet - Genaz - gegessen - Genaz - Genaz. Genaz - geredet und weiter gegessen. Ich weiß gar nicht mehr wieviele Flaschen (2,5 Liter) Bier und wieviele Flaschen Wodka und Brandy an diesem Abend vernichtet wurden. Aber so ist ein ganz normaler Grill-Abend in Armenien.
 

Einen wirklich schöne und bewegende Geste: Als sich Mher´s Vater verabschiedete, sagte er noch: „Wann immer ihr in Armenien seid, meine Tür steht immer für euch offen!“ - WOW.

 

„Danke an Euch es war ein wirklich schöner Abend.“

 

Kurz vor Ende unseres Armenien Besuchs, sollte wir noch einmal einen harten Tag erleben. Es fing an, das drei Armenier zum angeln an den Bach kamen, wo wir standen. Nach einer kurzen Begrüßung - Ihr wart doch schon einmal hier - hatten wir auch schon einen Einladung zum Essen. Damit war uns klar, das mit dem Abreisen heute können wir vergessen. Um es kurz zu machen, wir aßen und tranken von 11 Uhr bis ich nicht mehr in der Lage war auf die Uhr zu schauen. und Eike schon längst im Bett lag.
Mehrere Wodka-Lieferungen später…
 

Nächster Morgen… Filmriss!

Auch an dieser Stelle, Vielen Dank für den Tag, wir haben noch zwei Tage später an Euch gedacht.

 

PS: Seitdem gibt es keine harten Sachen mehr im Bus!

Und so verabschieden wir uns aus Armenien.